Nachhaltigkeit im Krankenhauseinkauf

Die Nachhaltigkeit hat beim Krankenhauseinkauf in den letzten Jahrzeiten kaum eine Rolle gespielt.
Viele Einkaufsgemeinschaften hatten von den Kliniken eine klare Ansage bekommen: Kostensenkung bei Verbrauchsgütern.

Die Folgen haben wir bei der Versorgung mit PSA-Artikeln nach Ausbruch der Pandemie erlebt: immense Preissteigerungen und keine Ware. Haben wir etwas daraus tatsächlich gelernt?

Die Nachhaltigkeit beim Krankenhaueinkauf hat viele Facetten. Nach einigen Schätzungen sollen rund 5 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen auf den Gesundheitssektor entfallen. Gleichzeitig haben nur 6 Prozent der Krankenhäuser eine dedizierte Nachhaltigkeitsstrategie [1]. Die Kliniken stehen unter extrem hohen finanziellen Druck und geben diesen Druck oftmals weiter an den eigenen Einkauf.

So wurde in den letzten Jahren die Produktion von vielen Medizinprodukten in asiatische Länder “verlagert”, d.h. die großen Konzerne lassen Einmalhandschuhe, Kittel, OP-Masken u.v.m. in großen Fabriken in Asien produzieren. Wenn von dort jedoch die Transportwege gestört werden, z.B. durch eine Pandemie, kommt in Deutschland einfach keine Ware mehr an.

Oftmals wird der Austausch von Einmalprodukten durch Mehrwegprodukte im Krankenhaus diskutiert. Aber es gibt viele Möglichkeiten auch Einmalprodukte nachhaltiger zu beschaffen. Alleine durch die Verkürzung der Transportwege können sehr gute Einsparungen von CO2 und weiteren Schadstoffen erreicht werden. Während der Transport von nur einer Palette OP-Masken aus China nach Frankfurt per Luftfracht mit einer Emission von rund 700 kg CO2 verbunden ist und bei einem Containerschiff nach Hamburg mit “nur” 12 kg CO2, stoßen Containerschiffe dafür große Mengen von Schwefeloxiden, Feinstaub, Stickoxiden und Ruß aus.

Die Nachhaltigkeit der Beschaffung in der Klinik kann daher bei der Verkürzung der Transportwege beginnen, in dem bewusst in Deutschland hergestellte Produkte – wenn verfügbar – bevorzugt gekauft werden.

Eine weitere Frage ist die Nachhaltigkeit der Produktion selbst. So legt die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

Ein systematisches Energiemanagement beruht auf einer Erfassung der Energieflüsse in einem Unternehmen (Energiequellen, Energieeinsatz, Energieverbraucher) und einer Bewertung des Standes der Energieeffizienz insbesondere der für den gesamten Energieverbrauch bedeutsamen Anlagen/Einrichtungen und Prozessen/Tätigkeiten. Diese Anforderungen werden in der  ISO 50001 definiert.

Die Forderung der Erfüllung dieser Normen ist auch vergaberechtlich zulässig und sogar ausdrücklich gewünscht!

Bei großen Veränderungen kommt es immer auf den ersten Schritt an…
Als Beispiel für eine nachhaltige und qualitative Beschaffung von MNS / OP-Masken stellt Project on time eine kostenlose Vorlage für die Ausschreibung zur Verfügung, die Sie hier herunterladen können.

Adam Pawelek
projectontime.de

[1] vgl. https://www.klinik-einkauf.de/aktuelles/nachhaltigkeit/detail/wie-kann-einkauf-die-nachhaltigkeit-unterstuetzen-a-41910
[2] vgl. https://www.klimanko.de/gutertransport-per-luftfracht/# und https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/verkehr/schifffahrt/containerschifffahrt/16646.html

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