Fusionen der Einkaufsgemeinschaften: Risiken für Krankenhäuser, Chancen für Lieferanten

In der Welt des Gesundheitswesens stehen Veränderungen selten unter dem Motto „weniger ist mehr“. Wer groß ist- hat die Macht. So glaubt man wohl, in dem eine Einkaufsgemeinschaft mit einer anderen fusionieren will. So will bekannterweise die Prospitalia mit der Sana fusionieren, die AGKAMED mit der GDEKK und Clinicpartner mit PEG.

Wenn sich zwei große Einkaufsgesellschaften zusammenschließen, bedeutet das nicht nur neue Logos auf PowerPoint-Folien, sondern ein ganzes Bündel an Umwälzungen – strategisch, operativ und wirtschaftlich. Besonders Krankenhäuser als Kunden und Lieferanten als Partner stehen dann vor fundamentalen Fragen: Wo liegen die Risiken? Wer kann profitieren? Und wie navigiert man sicher durch diese Transformationsprozesse?

Ein Blick auf die typischen Phasen solcher Fusionen zeigt, wo sich Fallstricke verstecken und wo kluge Akteure echte Vorteile erzielen können.

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Einkaufsgemeinschaften: BayObLG setzt klare Grenzen für die Auslegungsspielräume öffentlicher Auftraggeber

Die Entscheidung des BayObLG (Beschluss vom 07.05.2025 – Verg 8/24 e) betrifft einen hochaktuellen Streit zwischen zwei konkurrierenden Einkaufsgemeinschaften im Gesundheitswesen um die Vergabe von Beschaffungsdienstleistungen durch ein Klinikum. Die Entscheidung beleuchtet grundlegende Prinzipien wie den Beurteilungsspielraum, das Transparenzgebot und die ordnungsgemäße Dokumentation von Wertungsentscheidungen – mit weitreichenden Folgen für die Praxis öffentlicher Beschaffung im Gesundheitssektor, insbesondere bei Ausschreibungen mit hohem Qualitätsanteil und großem Ermessensspielraum. Schulungen, z.B. zur strukturierten Konzeptbewertung, sind dabei keine Kür, sondern Pflicht.Weiterlesen

Rahmenvereinbarungen - Miniwettbewerbe sind notwendig

Einkaufsgemeinschaften: Miniwettbewerbe bei Rahmenvereinbarungen notwendig

Rahmenvereinbarungen sind im Krankenhaussektor ein unverzichtbares Instrument, um den Beschaffungsprozess effizient, rechtssicher und wirtschaftlich zu gestalten. Einkaufsgemeinschaften spielen hierbei eine zentrale Rolle, indem sie Rahmenvereinbarungen gemäß § 103 Abs. 5 GWB für ihre Mitglieder ausschreiben. In der Regel handelt es sich um Rahmenvereinbarungen mit mehreren Auftragnehmern, wodurch mehrere Lieferanten für eine Warengruppe den Zuschlag erhalten. Um jedoch die Anforderungen der öffentlichen Auftragsvergabe zu erfüllen, sind die Krankenhäuser verpflichtet, vor der Vergabe eines Einzelauftrags einen sogenannten Miniwettbewerb durchzuführen.

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Compliance Einkaufsgemeinschaft

Compliance bei Einkaufsgemeinschaften: Wenn Dienstleister bevorzugt werden

Einkaufsgemeinschaften sind aus dem Gesundheitswesen nicht wegzudenken. Sie sollen Krankenhäusern helfen, Kosten zu senken und Effizienz zu steigern. Doch wie neutral sind diese Zusammenschlüsse wirklich? Wenn Empfehlungen mehr von Interessen als von Objektivität geleitet sind, gerät das Vertrauen der Mitglieder ins Wanken – mit teils gravierenden Folgen.Weiterlesen

Breaking News

Dr. Oliver Gründel verläßt die AGKAMED

Dr. Oliver Gründel wird zum 31.07.2021, nach 18 Jahren, aus persönlichen Gründen die AGKAMED GmbH verlassen. Carsten Dürr übernimmt bis auf Weiteres die Allein-Geschäftsführung der AGKAMED GmbH. Darauf haben sich die Geschäftsführung der AGKAMED und der Aufsichtsrat der AGKAMED während der Aufsichtsratsitzung letzte Woche einvernehmlich geeinigt.

Adam Pawelek
projectontime.de

Wann kippen die Finanzierungsmodell der Einkaufsgemeinschaften

Wann kippen die Finanzierungsmodelle der Einkaufsgemeinschaften?

Als Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre die ersten Einkaufsgemeinschaften für Krankenhäuser entstanden sind, war der gemeinsame Einkauf durch Krankenhäuser ein Novum. Im Vordergrund stand die Gemeinschaft und die Idee, gemeinsam durch bessere Einkaufskonditionen, zu sparen. Die „Mitglieder“ der einzelnen Einkaufsgemeinschaften waren meistens nicht nur Kunden, sondern Miteigentümer der Gesellschaften. Die Gemeinschaften finanzierten sich über Rückvergütungen (Boni) der Industrie und konnten so die Geschäftsführungen der Kliniken überzeugen: unsere Leistungen „kosten nichts“, bringen aber bessere Einkaufskonditionen.Weiterlesen