31.12. – Die letzte Chance Mitarbeiter effektiv zu demotivieren läuft für dieses Jahr ab!

Ja, Sie haben richtig gelesen. Einige Unternehmen haben die Chance, Ihre Mitarbeiter noch schnell vor Ablauf des Jahres effektiv zu demotivieren, noch nicht effektiv genutzt. Alle Jahre wieder werden unterschiedliche Maßnahmen hierfür eingesetzt: das Weihnachtsgeld wird gestrichen, versprochene Prämien “verschoben”, gelobt wird schon sowieso nicht…

Andere wiederum glauben, mit der Erstellung von Unternehmensleitbildern, Workshops zu Wertefragen und ählichen Maßnahmen, die Mitarbeiter langfristig zu motivieren. Leider ist dies meist ein Trugschluß.

“Ein Leitbild ist ein Scheinbild” schreibt der Change-Papst Klaus Doppler ist seinem neuen Buch “Change – Wie Wandel geligt” [1]. Die Formulierung von beeindruckenden Zielvorstellungen, Werten und Spielregeln, oft mit Worten, wie “Wir sind…” oder “Wir verstehen uns als..” bleibt oftmals als frommer Wunsch über, nachdem alle zum täglichen Geschäft zurückgekehrt sind.

Die Motivation der Mitarbeiter beginnt bereits dort, wo sich der Chef nicht als Schäfer sieht und die Mitarbeiter als dumme Schaafherde. Gelebtes Change-Management als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft kann nur erfolgreich sein, wenn die Leistungsträger der Unternehmen kontinuierlich “bei der Stange gehalten werden”. Dies ist sicherlich nicht einfach und vor allem für die mittlere Führungsebene eine große Herausforderung.

Über die Motivation der Mitarbeiter ist schon sehr viel geschrieben worden, gelebt davon wird aber nur wenig. Auch wenn viele Studien behaupten, gerade Geld ist für die Motivation unwichtig und nur von kurzfristiger Wirkung, sollte nicht vergessen werden, dass ein “warmer Händedruck” alleine auch sehr schnell vergessen wird.

Wissenschaftler um Uwe Jirjahn von der Universität Trier, Thomas Cornelissen vom University College London sowie John Heywood von der Universität von Wisconsin-Milwaukee kamen zu dem Ergebnis, dass leistungsgerechte Entlohnung “nur” die überdurchschnittlich Produktiven zu noch mehr Leistung anspornt.[2] Also gerade die Mitarbeiter, die jedes Unternehmen in den heutigen Zeiten dringend braucht. Die ersten Effekte der nicht gerechten Entlohnung erleben wir tagtäglich in der Pflege.

Selbstverständlich ist Geld nicht alles. Aber auch ein sektenähnliches Einschwören oder gemeinsame Betriebsausflüge alleine sind keine Lösung. Wir brauchen eine ausgewogene Mischung aus finanziellen und nicht-finanziellen Anreizen für die Leistungsträger, damit diese auch weiterhin Spaß an der Aufgabe haben und nicht nur Dienst nach Vorschrift führen oder aber das Unternehmen verlassen. Denn die Kosten der Einarbeitung von neuen Mitarbeitern (wenn man sie doch findet) sind höher als meist gedacht. Dabei ist die Ehrlichkeit des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern eine Grundvoraussetzung. Wird der Mitarbeiter durch leere Versprechen und ähnliches erstmals auf “Mißstrauen programmiert”, so wird jeder Change extrem schwierig werden.

Adam Pawelek
projectontime.de

 

 

 

 

 

[1] Klaus Doppler, “Change – Wie der Wandel gelingt”, Campus Verlag, 2017

[2] https://www.nwb.de/de-de/articles/fachbeitraege/money_money_money

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